Peter Niederhäuser (Hg.)

Die Grafen von Kyburg

Eine Adelsgeschichte mit Brüchen

Dank glücklichen Heiratsverbindungen und günstigen Rahmenbedingungen stiegen die Grafen von Kyburg in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts zum führenden Adelsgeschlecht der Deutschschweiz auf. Ursprünglich in Dillingen an der Donau beheimatet, gelang es ihnen, im 11. Jahrhundert in der Region Winterthur Fuss zu fassen und dank dem Erbe der Grafen von Lenzburg sowie der Herzöge von Zähringen Karriere zu machen. Doch wenig später starb die Familie 1264 mit Hartmann dem Älteren von Kyburg im Mannesstamm aus.
Hat die ältere Forschung den raschen Aufstieg und die eindrückliche Machtfülle betont, so verweisen neuere Untersuchungen auf die Kehrseite dieser Karriere. Die Kyburger blieben traditionelle Herrscher, wussten kaum Akzente zu setzen und konnten deshalb ihre Macht nicht wirklich konsolidieren, geschweige denn ausbauen.
Zum 750. Todestag des letzten Grafen vermittelt dieses Buch neue Einblicke in die Geschichte der Grafen von Kyburg, stellt Erinnerungsorte vor und präsentiert so exemplarisch ein hochmittelalterliches Adelsgeschlecht der Schweiz.

    • Peter Niederhäuser: Adelsgeschichte zwischen Macht und Ohnmacht – zur Einleitung
    • Thomas Zotz: Hochadel in Südwestdeutschland im 12. und 13. Jahrhundert – ein Überblick
    • Erwin Eugster: Die Grafen von Kyburg – «fromme Gründer kirchlicher Stiftungen»?
    • Ernst Tremp: Die Grafen von Kyburg und der Westen. Freiburg im Üchtland, die Nachbarn Savoyen und Bern
    • Renata Windler: Grabstätten der Grafen von Kyburg
    • Fabrice Burlet: Prestigeträchtige Ehen und grosse Erbschaften? Herrschaft und Heiratspolitik der Grafen von Kyburg
    • Benedikt Zäch: Die kyburgische Münzprägung in der Münzlandschaft des 12. und 13. Jahrhunderts
    • Erwin Eugster: Kyburger Erbe – neu überdenken!
    • Peter Niederhäuser: Im Zeichen der Kontinuität? Die Grafen von Neu-Kyburg
    • Rudolf Gamper: Wie die Grafen von Kyburg eine ehrenvolle Geschichte erhielten. Die Erforschung der Kyburger Geschichte im 16. Jahrhundert
    • Nanina Egli: Erklärungen zu Lücken. Eine programmatische Suche nach den Kyburgern in der Geschichtskultur des 19. und 20. Jahrhunderts
    • Ueli Stauffacher: Die Kyburger – ein Fall fürs Museum?

Kyburgische Stätten und Erinnerungsorte

  • Hansjörg Brunner: Dillingen und Neresheim – an den Anfängen kyburgischer Geschichte
  • Felicitas Meile: Frauenfeld – Kleinstadt mit Kleinburg an idealer Lage
  • Werner Wild: Die Mörsburg – eine Residenz und ein Witwensitz
  • Renata Windler: Winterthur – eine geschaffene Stadt mit älteren Wurzeln
  • Werner Wild: Die Kyburg – die 1000-jährige «Stammburg»
  • Bruno Meier: Baden – ein erfolgloses Zwischenspiel der Kyburger?
  • Peter Niederhäuser: Lenzburg – Wege und Irrwege einer «Erbschaft»
  • Waltraud Hörsch: Kastelen – die geheimnisvolle jüngste Grafenburg
  • Fabrice Burlet, Ulrich Kinder: Beromünster und Richensee – Fehden und Burgenbau
  • Armand Baeriswyl: Burgdorf und Thun – im Schatten der Zähringer?


Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Band 82
Neujahrsblatt Nr. 179
Chronos Verlag (2015)
ISBN: