Mittwoch, 8. Mai 2024, 19:30 Uhr: Vortrag

Jaqueline Koller, MA

Archäologische Netzwerke in Zürich im 19. Jahrhundert.

Die Antiquarische Gesellschaft und die Archäologische Sammlung der Universität

Lavatersaal im Lavaterhaus, St. Peterhofstatt 6, Zürich

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung.

Die Archäologische Sammlung der Universität Zürich wurde Mitte des 19. Jahrhunderts auf private Initiative von Dozenten der Hochschule und Mitgliedern der Künstlergesellschaft angelegt, bevor sie 1857 der Hochschule geschenkt wurde. Bestand die Sammlung bis in die 1870er Jahre praktisch nur aus Gipsabgüssen nach antiken Statuen, war es die Antiquarische Gesellschaft, die – obwohl ihr Hauptaugenmerk auf «vaterländische Altertümer» gerichtet war – seit 1837 auch eine bedeutende Antikensammlung aus dem Mittelmeerraum, der Schwarzmeerregion, Ägypten und dem alten Orient besass. Die beiden Institutionen waren in der Folge eng miteinander verbunden, sei es in Bezug auf den altertumswissenschaftlichen Austausch oder im Hinblick auf die Weiterentwicklung ihrer beiden Sammlungen antiker Objekte. 1897 und 1914 kam die Archäologische Sammlung schliesslich in den Besitz der rund 950 Objekte der Antiquarischen Gesellschaft.
Bei der Genese der Archäologischen Sammlung und ihrem bedeutenden Grundstock an Originalen aus der AGZ spielten vielfältige persönliche Interessen und Beziehungen von Privatpersonen, Wissenschaftlern und Akteuren aus Wirtschaft und Politik in besonderer Weise zusammen. Einige Beispiele sollen Einblick in das weitverzweigte Netzwerk rund um die Entstehung der Sammlung geben.