Donnerstag, 27. Oktober 2022 19:00 Uhr: Vortrag
Die sozialen Spannungen nach dem Ersten Weltkrieg
Lavatersaal im Lavaterhaus, St. Peterhofstatt 6, Zürich
Vielfach besteht die Vorstellung, nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Abbruch des landesweiten Generalstreiks im November 1918 sei in Zürich Ruhe eingekehrt. Das war keineswegs der Fall.
So zog am 13. Juni 1919 ein Demonstrationszug zum Zürcher Bezirksgebäude und besetzte den Innenhof. Ein Teil der Demonstranten versuchte einen Gefangenen zu befreien und sprengte die Türe zum Gefängnishof (im Bild rechts). Die dort postierte Kantonspolizei eröffnete das Feuer. Es gab drei Tote und mindestens zwanzig Verletzte.
Vor welchem politischen und sozialen Hintergrund kam es zu diesem schwerwiegenden Ereignis? Wer war verantwortlich? Wo war die Stadtpolizei? Wo war die Armee? Welche Konsequenzen ergaben sich daraus für die Behörden? Worin bestanden die langfristigen Auswirkungen?
Bezirksgebäude Zürich, Fotografie von Linck, Baugeschichtliches Archiv Zürich.
Prof. Dr. Helmut Meyer war Geschichtslehrer und von 1980 bis 1986 Präsident der AGZ. Er hat immer wieder zur Geschichte von Zürich geforscht und publiziert, so zur Reformation oder zu den Scharfrichtern. Sein aktuelles Buch «Die kleine grosse Stadt. Zürich im 20. Jahrhundert» (Chronos Verlag 2022) thematisiert die jüngere Geschichte von Zürich.