Samstag, 14. September 2013 07:00 Uhr: Exkursion
Eine Zeitreise nach Neuenburg
Die Stadt Neuenburg blickt am Rande der Sprach- und Kulturgrenze auf eine reiche Geschichte zurück, die von der frühgeschichtlichen Siedlung in La Tène über die «neue Festung» des burgundischen Königs und das Fürstentum bis zu Schokolade und Uhren reicht. Innerhalb der Schweiz wenig bekannt, lohnen Neuenburg und seine Museen immer einen Besuch, zumal eine aktuelle Sonderausstellung die weitgehend verdrängte preussische Vergangenheit vorstellt. |
Wir besuchen am Morgen mit dem Laténium das grösste archäologische Museum der Schweiz, das seit 2001 einen faszinierend-unterhaltsamen Blick in den früheren Alltag ermöglicht und dabei den Bogen vom Neuenburgersee nach Europa, von den «Pfahlbauern» bis ins Mittelalter schlägt. Von Bedeutung sind hier nicht allein Sammlung, Szenografie und Architektur, sondern auch die Einbettung in die Landschaft.
Nach dem Mittagessen im ehemaligen Renaissance-Kaufhaus, dem heutigen Restaurant «Maison des Halles», folgt ein kurzer Rundgang durch die Altstadt mit den Befestigungsanlagen, der Stiftskirche und der Burg aus der Zeit um 1200, anschliessend Spaziergang durch die Vorstadt mit Palästen der preussisch geprägten Oberschicht zum Kunst- und Geschichtsmuseum. Dort führt uns die Kunsthistorikerin Elisabeth Crettaz-Stürzel durch die von ihr mitkuratierte Sonderausstellung «Seine Majestät in der Schweiz: König von Preussen und Fürst von Neuenburg». Zwischen 1707 und 1848/57 gehörte das Fürstentum Neuenburg dem preussischen König – eine etwas überraschende Konstellation, die Neuenburg handfeste Vorteile brachte, schliesslich aber beinahe in einem Krieg endete.