Montag, 26. Februar 2024 18:30 Uhr: Vortrag

Markus Roth, lic. phil.

Vom Vicus zur spätantiken Befestigung.

Das Zentrumsquartier im römischen Oberwinterthur/Vitudurum

Universität Zürich, Hörsaal KOL F-121. Der Vortrag wird auch als Livestream übertragen: Livestream beitreten

Gemeinsame Veranstaltung mit dem Zürcher Zirkel für Ur- und Frühgeschichte.

Auf einer Terrasse über dem Eulachtal wurde im ersten Jahrzehnt vor Christi Geburt der Vicus Vitudurum, der vielleicht aus einer keltischen Siedlung hervorgeht, neu gegründet und geplant. Das Zentrum des Strassendorfs lag auf dem heutigen Kirchhügel, einem markanten Geländesporn, auf dem seit rund 200 Jahren geforscht wird. Es soll ein gesamtheitliches Bild des Zentrumsquartiers mit dem Heiligtum, dem Bad, mit terrassierten Streifenhäusern und öffentlichen Bauten von
der Gründung des Vicus bis hin zur Errichtung der auf das Jahr 294 n.Chr. datierten Befestigungsanlage aufgezeigt werden. Letztere stellte eine deutliche Zäsur in der geschichtlichen Entwicklung dar. Nun liegt erstmals eine umfassende Auswertung der spätantiken Befunde und Funde vor, jedoch nicht nur für das Zentrumsquartier, sondern für den gesamten Vicus. Die Forschung der letzten Jahre macht es möglich, durch erneute Aufarbeitung von sämtlichen archäologischen Untersuchungen auf dem Kirchhügelsporn zu modifizierten Interpretationen zu gelangen und ein neues Bild von Charakter und Entwicklung des Zentrumsquartiers zu entwerfen.

Markus Roth hat Ur- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie und Kirchengeschichte an der Universität Zürich studiert und die Lizentiatsarbeit zu einem Thema der Spätlatènezeit und der römischen Epoche aus Vindonissa geschrieben. Seine Dissertation, abgeschlossen im Jahr 2015, verfasste er am Institut für Archäologie der Römischen Provinzen an der Universität Bern zum Thema «Das Zentrumsquartier im römischen Oberwinterthur – Vom Vicus zur spätantiken Befestigung». Er war zudem Mitarbeiter auf diversen Ausgrabungen in den Kantonen Aargau, Zürich, St. Gallen und im Fürstentum Liechtenstein. Seit 2001 ist er Projektleiter der Kantonsarchäologie des Kantons Zürich für den Fachbereich Römische Epoche, ausserdem Zuständiger für Praktika und Leiter des Baubegleitungsteams. Im Vorstand des Zürcher Zirkels ist er seit 2011.

Flyer zum Vortrag