Montag, 23. Oktober 2017 17:30 Uhr: Vortrag

Dr. Christine Keller

Einsiedeln als Pilgerort – seit 1000 Jahren

Ein materieller Streifzug durch die Geschichte des Klosters Einsiedeln

Bahnhof Buffet HB Zürich
1. Stock, Raum Alcina

Was im 9. Jahrhundert mit dem heiligen Meinrad seinen Anfang nahm, ist für unzählige Menschen zum Segen geworden. Heute kann die Benediktinerabtei auf eine über tausendjährige Geschichte zurückblicken. Päpste, Kaiser, Könige, Adlige und Millionen Gläubige unterstützten das Kloster, suchten die Pilgerstätte mit dem Gnadenbild auf und erwiesen ihr mit Geschenken und Spenden ihre Reverenz. Der Vortrag orientiert sich an der Ausstellung im Landesmuseum Zürich "Kloster Einsiedeln – Pilgern seit 1000 Jahren" und führt entlang des materiellen Erbes durch die bewegte Geschichte des Klosters und seiner Wallfahrt: Vom ältesten Zeugnis der Geschichte Einsiedelns – eine Benediktsregel aus dem 9. Jh., die der hl. Meinrad gemäss klösterlicher Überlieferung vom Kloster Reichenau in die Einsiedelei mitgenommen habe, über ottonische Urkunden hin zu den Kleidern der Schwarzen Madonna, Devotionalien, Votivgaben und zu barocken Präziosen namhafter Donatoren. Der grösste Teil der historischen Zeugnisse stammt aus dem Kloster, aus der Kunstsammlung, dem Stiftsarchiv, der Bibliothek, der grossen Sakristei und der Sakristei der Gnadenkapelle.

Einsiedler Gnadenbild mit Standeskerzen von Johann Jost Hiltensperger, bemalter Holzschnitt, 18. Jahrhundert. Kloster Einsiedeln, Stiftsarchiv. (Foto: Donat Stuppan, Schweizerisches Nationalmuseum)
Christine Keller, Dr. phil., Studium der Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie und Ägyptologie in Basel, Doktorat in Kunstgeschichte, Nachdiplomstudium in Kulturmanagement. Seit 1997 Kuratorin am Schweizerischen Nationalmuseum, Landesmuseum Zürich. Seit 2010 Redaktorin der Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte (ZAK). Kuratorin diverser Wechsel- und Dauerausstellungen, zuletzt 2013 Karl der Grosse und die Schweiz.

AGZ_Vortrag_Keller_20171023.pdf