Einige Eckdaten
1832 Gründung der Antiquarischen als Kantonale Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde auf Initiative des Privatgelehrten Ferdinand Keller (1800-1881). Anlass war die Entdeckung keltischer Grabhügel auf dem Burghölzli und auf der Forch nahe Zürich, deren Erforschung vorangetrieben werden sollte. Die Antiquarische ist die älteste noch bestehende historische Vereinigung der Schweiz.
1837 Publikation der ersten Ergebnisse. Es ist der Startpunkt der Reihe «Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich», die bis heute als «Neujahrsblätter der Antiquarischen Gesellschaft» weitergeführt wird.
1838 Eröffnung des Museums im Helmhaus, dessen Objekte zu Beginn in einer Schuhschachtel Platz gefunden haben sollen. In die rasch wachsende Sammlung mit archäologischen Funden, Münzen, mittelalterlichen Urkunden und Abgüssen von Siegeln und auch exotischen Kulturgütern werden 1840 die «römischen», «keltischen» und «mittelalterlichen» Bestände der aufgelösten Kunstkammer in der Wasserkirche integriert.
1845 Publikation des ersten Jahresberichts, dem «Bericht über die Verrichtungen der Antiquarischen Gesellschaft».
1853/54 Entdeckung von alten Siedlungsresten im seichten Wasser bei Obermeilen. Sie stehen am Anfang der Pfahlbauforschung und der von Keller entwickelten Pfahlbau-Theorie – einem langjährigen Forschungsschwerpunkt der AGZ.
1861 Publikation eines ersten Artikels über die St. Gallus-Kapelle in Schänis durch Johann Rudolf Rahn (1841-1912), die Gründerfigur der schweizerischen Kunstgeschichte und Denkmalpflege. Es folgen viele weitere kunsthistorische Studien von Rahn, z.B. zu den Zisterzienserkirchen, Zillis, Schloss Chillon, St. Arbogast in Oberwinterthur oder zum Zürcher Fraumünster.
1881 Start der wissenschaftlichen Edition von Zürcher Urkunden mit Band 1 des Urkundenbuchs der Stadt und Landschaft Zürich – ein Unternehmen, das 1957 abgeschlossen wird. Später folgen zum Beispiel die «Zürcher Stadtbücher», die «Steuerbücher des 14. und 15. Jh.», das heute unabhängige Schweizerdeutsche Wörterbuch «Idiotikon» u.v.m.
1897 Die Urkundensammlungen der Gesellschaft gehen als Depositum ins Staatsarchiv des Kanton Zürich (W I 1 und W I 2).
1898 Das neu eröffnete Schweizerische Landesmuseum in Zürich erhält als Grundstock unter anderem einen Teil der wertvollen archäologischen Sammlung der Antiquarischen Gesellschaft. Ein anderer Teil wird in die Archäologische Sammlung der Universität Zürich gegeben, manche Objekte als Schenkung, manche als Deposita. Die Zeit des eigenständigen Sammelns von Kulturgütern aus Zürich und weit darüber hinaus geht zu Ende. Das Landesmuseum wird für lange Jahre zum Standort des «Bureau» und der Bibliothek der Gesellschaft.
1958 Die AGZ tritt ihre Aufgaben im Bereich der Archäologie und Denkmalpflege an die neu geschaffenen öffentlichen Stellen von Kanton und Stadt ab. Im Fokus steht fortan die Geschichtsvermittlung an eine interessierte Öffentlichkeit.
2001 Die AGZ geht mit www.antiquarische.ch online. Regelmässige Schnappschüsse von Archiv.org, ein Angebot für «digitale Archäologie», lassen die Entwicklung des Internetauftritt ab 2002 nachvollziehen.
2005/06 wird das rund 20 Laufmeter umfassende Vereinsarchiv vom Landesmuseum ins Staatsarchiv des Kantons Zürich überführt. Das Depositum steht dort Interessierten unter der Signatur W I 3 zur Verfügung.