Das Kunst-, Weydny- oder Vogelbuch des Jodok Oesenbry
Jodok Oesenbry, der Verfasser des Vogeljagdbuchs, studierte beim Zürcher Reformator Heinrich Bullinger Theologie. Ende 1565 wurde er als Pfarrer an die Kirche in Thalwil gewählt. Die Anregung zu seinem Werk, das als eine Ergänzung zur «Historia animalium» Conrad Gessners verstanden werden kann, verdankte er Hans Wilpert Zoller, Obervogt zu Horgen, und Christoph Silberysen, Abt des Zisterzienserklosters Wettingen. Oesenbrys Interesse galt der Jagd, insbesondere den Techniken des Vogelfangs. Auf Conrad Gessner stützte er sich, was Literatur, Quellen und Vogelbeschreibungen betraf, und wie sein Vorbild legte er grossen Wert auf Illustrationen. Die kritische Edition des Vogeljagdbuchs mit Kommentar besorgte der Archivar und Kulturhistoriker Christoph Gasser. Vollständig und ganzseitig wiedergegeben, überraschen die Illustrationen in ihrer Detailtreue und Farbenpracht. Weitere Beiträge befassen sich nicht nur mit der Handschrift, dem verzierten Einband und bibliotheksgeschichtlichen Aspekten, sondern auch mit der Übergabe des fertigen Werks an den Wettinger Abt durch Verfasser und Schreiber.
Mit Beiträgen von Christoph Eggenberger, Christoph Gasser, Peter Lüps, Peter Niederhäuser, Regula Schmid, Marlis Stähli.
- Marlis Stähli: Der Pfarrer als passionierter Jäger – zur Einleitung
- Christoph Gasser: Das Kunst-, Weydny- oder Vogelbuch des Jodok Oesenbry. Zentralbibliothek Zürich, Ms. C 22. Edition und Kommentar
- Christoph Gasser: Jodok Oesenbry und sein Kunst-, Weidwerk- und Vogelbuch
- Marlis Stähli: Schreiber und Ausstattung, Auftraggeber und Donator. Die Zürcher Handschrift und die Abschrift in Basel
- Christoph Eggenberger: Die Bilder und die Bilddramaturgie
- Regula Schmid: «ein anmuot und liebe zuo allerleÿ herrlichen khünsten». Abt Christoph Silberysen und seine Werke
- Peter Niederhäuser: Amts- oder Ämtler-Geschichten. Oesenbry und das Kloster Kappel
- Peter Lüps: Oesenbrys Kunst-, Weydny- oder Vogelbuch aus heutiger ornithologischer Sicht